Arena - Nur einer überlebt

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Shadow
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Arena - Nur einer überlebt

Beitrag von Shadow »

Originaltitel: Arena

Italien/USA, 1989
Laufzeit: ca. 110 min
Bild

Seit Jahrhunderten regiert nur noch Gewalt das Universum. Rogor und seine Weltraum-Mafia kontrollieren ein Imperium von Glücksspiel, Drogen und Verrat.
Aus der gigantischen "Arena" werden Shows für Millionen ins gesamte Weltall übertragen. Wer wird aufsteigen aus der Gosse der Galaxis zum strahlenden Stern - zum Champion des Jahres 4038?
Steve Armstrongs Chancen stehen eins zu einer Million, die Todes-Arena lebend zu verlassen. Er hat nicht nur Horn zum Gegner, sondern auch Rogors gerissene Kumpane Weasel und Skull, den wahnsinnigen Computerfreak. Unterstützt von seinem Coach Shorty und der Gunst der schönen Mrs. Quinn tritt er an zum Endkampf der Giganten...


Zuerst ein paar Richtigstellungen der Inhaltsangabe. Ob die Shows der Arena ins gesamte Weltall übertragen werden, ist nicht filmisch belegt. Tatsache ist, daß die Arena Teil einer riesigen Weltraumstation ist und dort zumindest die halbe Galaxis zu Gast ist. Nichtsdestotrotz sind die Veranstaltungen der Arena dem Leiter der Station, Commissioner Dent, sehr wichtig und seine "Schattenpolizei" sorgt für reibungslosen Ablauf. Immerhin sind die Kämpfe in der Arena ein Zuschauermagnet und laufen schon Jahrzehnte, wahrscheinlich Jahrhunderte.

Steve Armstrong (Wortwitz behind) ist Aushilfskoch auf der Station im Restaurant von Shorty, einem vierarmigen Typen mit 23 Kindern. Nach einer Barschlägerei, bei der Steve Freund Shorty vor mächtig Prügel bewahrt, versteckt dieser ihn in den Katakomben der Station. Durch die Schlägerei wurde Box-Promoterin Quinn auf den Terraner (aka. Erdling) aufmerksam und hätte ihn gerne unter Vertrag. Steve lehnt anfänglich ab, doch nachdem Shorty in einem Amüsierbetrieb die örtliche Mafia, in Gestalt von Boss Rogor, beklaut hat und dieser nun seine Kohle wiederhaben will, nimmt Steve schließlich doch die lukrative Möglichkeit an. Außerdem ist da auch noch die Tatsache, daß vor über 50 Jahren der letzte Champion von Terra kam und seitdem niemand mehr die schwächlichen Menschlein in der Arena sonderlich ernst nimmt.
Steve beisst sich also Kampf für Kampf nach oben durch bis er den aktuellen Champion Horn, der bei Rogor unter Vertrag steht, herausfordern kann. Eine kleine Liebelei mit der Barsängerin Jade sorgt noch für zusätzlichen Stress vor dem großen Kampf. Und da sind auch noch Weasel und Skull, zwei von Rogors Helfern, der seinen Champion um jeden Preis gewinnen sehen will.
Doch natürlich kommt es im dramatischen Finish zum Happy End und Steve wird von der begeisterten Menge als neuer Champ gefeiert. "Rocky" ist ein Witz dagegen.... :grin:

Herrlich schräg, das Ganze. Natürlich ist die Story vorhersehbar und bietet von daher nur wenig Spannung. Was den Film ausmacht ist einfach sein hoher Spaßfaktor. An manchen Stellen kann man sich nur noch am Boden wälzen vor Lachen, so derb trashig geht es da zu.
Alleine die verschiedenen Kreaturen, die die Raumstation bevölkern, lassen einen Schorsch Lucas und seine "Cantina" vor Neid erblassen. Steve's Sparringspartner ist ein Saurier-Hai, der am liebsten für Pudding kämpft. Sein erster Gegner eine Art gigantischer Heuschrecke, so groß, daß sie nur im Sitzen kämpft. Und Horn, der momentane Champ, ist das, was sich Klein Fritzchen unter dem Begriff "Cyber-Dämon" vorstellt: eine behaarte Scheußlichkeit mit Teufelshörnern, halbseitig metallisch wie ein Cyborg, inklusive einem "Borg-Implantat" als Auge. Die Gestalten Weasel und Skull werden ihren Namen mehr als gerecht. Und auch das irgendwie an ein Warzenschwein gemahnende Türsteher-Alien einer Glückspielhöhle, das den klingenden Namen "Nase" trägt, ist einfach schreiend komisch.

Auch von den Schauspielern wurde hervorragend besetzt und viele Gesichter sind gerade dem Sci-Fi Fan sehr vertraut. An erster Stelle zu nennen sind hierbei sicherlich Marc Alaimo und Armin Shimerman als Rogor bzw. Weasel, die hier ihre späteren Rollen in "Deep Space Nine" fast schon vorwegnehmen. Gerade bei Alaimo ist man sich in manchen Filmsequenzen nicht mehr so sicher, ob nun Rogor oder Gul Dukat vor einem steht.
Ebenso dürfte Claudia Christian in der Rolle von Quinn kein unbekanntes Gesicht sein, spielte sie doch lange in "Spacecenter Babylon 5" eine tragende Rolle. Der fast 2 Meter große Hühne Paul Satterfield als Steve ist auch ein gern gesehener Nebendarsteller in so machen Serien. Und dann ist da noch Shari Shattuck, die hier als Sängerin und Femme Fatale Jade zu sehen ist; ebenfalls keine Unbekannte.

Die Bauten fügen sich ins leicht trashig angehauchte Gesamtbild sehr schön ein, wenn auch manchmal etwas übertrieben wurde (so sind einige Zuschauer in der Arena zum Beispiel klar als Pappkameraden zu identifizieren). Nichtsdestotrotz wirkt das Gesamtbild stimmig, was gerade bei einer Space Opera ein wichtiger Faktor ist. Die Mischung zwischen alt (den Katakomben), überdreht (die Zockerhöhle) und ultramodern (Rogors Büro oder Jades Appartement) ist ausgewogen.

Natürlich muß man sich bei all dem trotzdem im Klaren darüber sein, daß man es mit einem B-Movie zu tun. Allerdings mit einer Granate erster Güte!


Fazit:
launiges Filmchen, gerade richtig für den bierseligen Abend in geselliger Runde. Lacher sind ob der Skurillitäten garantiert, der "Story" läßt sich mühelos folgen und die Effekte sind für einen Streifen dieses Kalibers in Ordnung. Macht Spaß! :daumenhoch:
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