Trauma
Alternativ: Aura
Italien / USA, 1993
ADC Films, Rom – Overseas FilmGroup, Los Angeles
Filmlaufzeit: ca. 100 Minuten
Der Grafiker David kommt zufällig vorbei, als die junge Aura von einer Brücke springen will, hält sie aber davon ab und kommt ihr langsam näher. Zur gleichen Zeit geht in der Stadt ein Mörder um, der seine Opfer köpft und die Körper ohne den Kopf zurückläßt. Als Auras Eltern dem Mörder zum Opfer fallen, forscht David genauer nach und entdeckt eine Verbindung unter den Opfern. Schließlich stirbt der vermeintliche Mörder auf der Flucht vor der Polizei, aber das ist zumindest nur das scheinbare Ende des Falles. Aura verschwindet und scheint sich in einem See ertränkt zu haben, doch David glaubt das nicht und macht sich auf die Suche…
Nach einem etwas merkwürdigen Intro mit Scherenschnittfiguren beginnt die Handlung in einer amerikanischen Stadt. „It’s a dark and rainy night“, der klassische Einstieg also. Wir sehen gerade Georgia Jackson, eine Chiropraktikerin, die mit ihrem Mann telefoniert. Sie erwarte noch einen Kunden und komme dann nach Hause. Kaum ist das Gespräch beendet, als der späte Kunde auch schon vor der Tür steht. Georgia bittet ihn (und damit den Zuschauer, der per point-of-view in der Rolle des Kunden dabei ist) herein. Sie bemerkt noch, daß ihr das Gesicht des Kunden irgendwie bekannt vorkomme, als dieser seine wahre Intention offenbart und sie niederschlägt. Gleich darauf legt er ihr eine Drahtschlinge um den Hals, die an einem Gerät befestigt ist, welches die Schlinge per Knopfdruck automatisch zuzieht (ich nenne das Teil im Folgenden einfach DSG, Drahtschlingengerät). Die Schlinge zieht sich zu und trennt Georgia den Kopf ab, den der Mörder in einer mitgebrachten Tasche verstaut und verschwindet.
Am nächsten Tag sehen wir David, seines Zeichens Grafiker und Angestellter eines Fernsehsenders, über eine Brücke fahren. Er bemerkt ein Mädchen, das gerade das Brückengeländer überklettert hat und nun offensichtlich dabei ist, von der Brück zu springen. David hält an, hastet zu dem Mädchen und kann sie gerade noch von diesem fatalen Schritt abhalten. Er zieht sie zurück und bemerkt dabei erstens einen goldenen Armring und zweitens Einstiche von Spritzen an ihren Armen. Er lädt die junge Dame, die sich als Aura zu erkennen gibt, erstmal zu einem Imbiss ein.
Aura ist noch ein bißchen zickig.
Aura geht zwar mit, will aber nichts essen; sie habe keinen Hunger, sagt sie. David versucht, sie ein wenig auszuforschen aber Aura reagiert darauf etwas ungehalten. Seine Vermutung, sie habe (wegen der Einstiche) Drogenprobleme, weist sie empört zurück. David hat damit Erfahrung, er ist selbst ein Ex-Junkie, der den Ausstieg geschafft hat. Plötzlich sieht Aura auf der anderen Straßenseite ein Fahrzeug des Jugendamtes vorbeifahren, was sie mit einem herzlichen „So ein Mist“ kommentiert. Die Beamten haben sie wohl auch gesehen, fahren sie doch langsamer, reagieren aber sonst nicht weiter. Aura nimmt nun doch einen Bissen und fragt David, ob er nun zufrieden sei. Ist er. Aura entschuldigt sich, sie müsse mal auf die Toilette. An dieser angekommen, kotzt sie erstmal das gerade Gegessene wieder aus und verschwindet dann schnell durch die Hintertür. Doch sie hat Pech, sie läuft den Häschern des Jugendamtes geradewegs in die Arme.
Einschub: ich kenn mich mit dem amerikanischen Recht nicht so aus, daher ist mir die Stellung dieser Herrschaften nicht ganz klar. Auf ihrem Wagen steht „Metro Youth Service“, den Passanten halten sie aber einen Polizeiausweis unter die Nase. Welche Rechte diese Behörde tatsächlich hat (und ob so etwas überhaupt exisitiert) weiß ich leider nicht.
Die Herrschaften wollen Aura in die Faraday-Klinik zurückbringen, aus welcher diese wohl ausgebüxt ist. Unterwegs scheinen sie es sich dann aber anders zu überlegen und bringen Aura letzlich zu ihren Eltern, den Petrescus. David hat in der Zwischenzeit bemerkt, daß Aura nicht mehr da ist, aber nicht nur das: die kleine diebische Elster hat auch seinen Geldbeutel mitgehen lassen.
Die Beamten haben Aura inzwischen nach Hause gefahren. Ihre Mutter ist nicht gerade erbaut darüber, daß das Töchterlein aus der Klinik geflohen ist. Sie scheint allgemein recht streng zu sein und weist ihren Ehemann an, Aura in ihr Zimmer zu sperren und ihr etwas zu essen zu bringen. Aura mag aber nichts haben, was ihre Mutter zu der Drohung veranlasst, entweder sie esse oder es gehe zurück in die Klinik.

Tochter Aura ist zerknirscht, Mama Adriana genervt und Papa Stefan steht unter dem Pantoffel und dumm rum.
Im Übrigen habe sie jetzt keine Zeit, sie müsse sich vorbereiten. Ihr Vater erzählt Aura beim Hinaufgehen, daß die Mutter heute eine bedeutende und wichtige Seance abhalte (sie scheint mit dem Okkultismus-Hokuspokus wohl ihr Geld zu machen; sehr passend dazu daß die Petrescus lt. Drehbuch Rumänen sein sollen) und sie deshalb wohl etwas nervös sei. Aber auch er kennt kein Pardon: wenn Aura nicht esse, müsse sie in die Klinik zurück. Auch ihre Proteste, man versuche sie in der Klinik umzubringen, helfen nichts; er sperrt sie in ihr Zimmer ein.
Am Abend kommt ein illustres Völckchen zum Petrescu’schen Anwesen um der Seance beizuwohnen. Auch Dr. Judd, der Auras Mutter wohl irgendwie nahesteht, ist anwesend und erkundigt sich bei ihr noch an der Tür im Verschwörerton nach Auras Verbleib. Dann beginnt die Seance. Heute spricht das Medium Adriana nicht wie sonst üblich mit einem Geist namens Nicholas, der ihre Verbindung zum Jenseits ist, sondern mit einer anderen Seele. Es ist einer der Toten, die dem „Kopfjäger“, dem Mörder mit dem DSG, zum Opfer gefallen sind. Gar schauerlich läßt er die Anwesenden wissen, daß er nicht das letzte Opfer war. Er wisse auch, wer der Mörder ist, und zwar …. – dann überschlagen sich die Ereignisse. Ein Fenster fliegt auf und der hereinkommende Wind bläst alle Kerzen aus. Draußen donnert und regnet es, drinnen bricht Tumult aus. Ein weiblicher Seance-Teilnehmer kreischt sich die Seele aus dem Leib, was Stefan veranlasst, den Raum zu stürmen. Seine Frau ist nicht da, offenbar ist sie nach draussen ins Unwetter gegangen. Stefan hetzt hinterher. Aura hat von ihrem Zimmerfenster aus beobachtet, wie ihre Mutter durch den Garten in Richtung eines Waldstückes gelaufen ist und sieht nun auch ihren Vater hinterhersprinten. Auf ihr Rufen reagiert er nicht. Aura spürt, daß den beiden Gefahr droht, klettert durch das Fenster nach draussen und läuft rufend hinter den beiden her. Am Waldrand findet sie dann einen Körper ohne Kopf mit den Kleidern ihrer Mutter, dicht darauf einen weiteren kopflosen Torso. Als sie kreischend in die Dunkelheit sieht, erkennt sie eine Gestalt, die ihr die abgetrennten Köpfe ihrer Eltern präsentiert und dann im Wald verschwindet.
Der Kopfjäger hat wieder Beute gemacht.
Aura freakt völlig aus, als sich auch noch eine Hand auf ihre Schulter legt und sie herumreisst. Wie aus dem Nichts steht Dr. Judd vor ihr und will wissen, was sie gesehen habe. Hat sie den Mörder erkannt, kann sie sich an etwas erinnern? Aber Aura hat nur die abgetrennten Köpfe ihrer Eltern vor Augen und ansonsten auch nicht mehr gesehen.
Wenig später ist auch schon die Polizei vor Ort. Captain Travis, der leitende Beamte, sieht sich im Haus um, kann aber außer Adrianas Hang zum Okkultismus nichts weiter feststellen. Draußen wartet Dr. Judd auf ihn, der dem Captain mitteilt, daß Aura wieder in die Klinik zurück müsse. Nun sowieso, da sie keine Verwandten hätte, bei denen sie unterkommen könnte. Außerdem brauche sie psychatrische Betreuung. Dem Captain erscheint die Eile des Doktors etwas verdächtig, denn er weist ihn zurecht, daß zunächst einmal die Polizei ein paar Fragen habe, danach werde dann das Jugendamt die weiteren Schritte für die Einweisung veranlassen. Doch als er zum Streifenwagen sieht, in den er Aura kurz vorher verfrachtet hat, ist diese verschwunden; sie hat sich wieder aus dem Staub gemacht.
Am nächsten Tag sehen wir David im Fernsehsender bei der Arbeit mit Kollege Arnie, die gerade Grafiken für die Nachrichtensendung entwerfen, moderiert von Davids – hmm, nicht wirklich Freundin, eher sowas wie ein Betthäschen – Grace. Im Fernsehen läuft gerade ein Bericht über den Kopfjäger und David sieht mit halbem Auge hin, während er für genau diese Story Zeichnungen entwirft. Grace schaut auch kurz herein, um ihre Vorstellungen für die Grafiken kundzutun, verabredet sich für den Abend mit David und schwebt wieder hinaus.

„Ich will’s blutig – aber nicht zu blutig. Es soll schockieren – aber nicht zu sehr. Im Übrigen seh ich mit der Hochsteckfrisur doof aus und mein Ego ist sooo groß.“
Davids Telefon läutet, es ist Aura. Sie wartet vor dem Büro auf ihn und gibt ihm seine Brieftasche wieder. Es waren nur sechs Dollar drin, unrentabel, gesteht sie grinsend. Auf Davids selten dämliche Frage, wie sie ihn gefunden habe, verweist sie auf seinen Ausweis („Ich war vorhin schon bei dir zuhause“) und auf die Bürovisitenkarte. Doch plötzlich schlägt Auras Stimmung um und sie beginnt zu weinen. David will nach wie vor helfen und sie erstmal nach Hause fahren. Er geht kurz ins Büro zurück um die Autoschlüssel zu holen, als er im immer noch laufenden Fernseher vom Doppelmord letzte Nacht hört und von der verschwundenen Tochter, die nun von der Polizei gesucht wird. Nun ist ihm klar, warum Aura so verstört ist. Er bietet ihr an, einstweilen bei ihm unterzukommen.
Trotzdem will Aura vorher nach Hause, sie will Klamotten wechseln. Die beiden fahren also hin und David bildet die Vorhut vor der immer noch ängstlichen Aura. Nachdem die beiden im Haus sind stellt sich heraus, daß der Strom nicht funktioniert. David will mal nachsehen während Aura nach oben geht um sich etwas anderes anzuziehen. David geht derweil mit Taschenlampe bewaffnet in den Keller, wo er die Sicherungen vermutet. Doch die beiden sind nicht allein im Haus. Der Mörder ist auch schon da und schleicht hinter David her. Er schnappt sich ein Messer und will David folgen, als Aura von oben etwas herunterruft. Irritiert dreht der Mörder um und geht Richtung Treppenaufgang, als plötzlich der Strom im Haus angeht, David hat die Sicherung gefunden. Das Licht flammt auf und die Tonbandaufzeichung der letzten Seance mit Adrianas Stimme beginnt zu laufen, was Aura von oben verwundert „Mami?“ rufen läßt. Jetzt ist der Mörder in Bedrängnis, von oben kommt Aura und aus dem Keller wird David gleich auftauchen. Dem Mörder bleibt nichts anderes übrig, als zu fliehen.
Als David wieder im Erdgeschoß ankommt, findet er Aura im Seancenzimmer vor, wie sie verstört das Tonband mit der Stimme ihrer toten Mutter abhört. Plötzlich erklingt ein Klirren von draussen und David geht nachsehen. Er findet die Seitenscheibe seines Wagens eingeschlagen und das Polster des Fahrersitzes aufgeschlitzt vor. Er folgert, der Mörder sei in der Nähe und dies eine Warnung und holt Aura aus dem Haus heraus, bevor ihr auch noch etwas passiert. Auf dem Rückweg fährt ihnen eine Polizeistreife entgegen doch sie können unerkannt ihren Weg fortsetzen.
Später bei David, der ein kleines Häuschen am See hat. David sortiert Papiere und läuft am Bad vorbei, wo Aura sich gerade eine Art Brustbinde entfernt.
Wie schonmal erwähnt: kein Giallo ohne Titten; und wenns die der eigenen Tochter sind…
Aura bemerkt David und verhüllt sich verschüchtert, was David ertappt zu Boden starren und weitergehen läßt.
Szenenwechsel. Wir sind im Haus des Mörders, der gerade dem abgetrennten Kopf von Georgia etwas die Haare schneidet. Im Nebenhaus macht sich der kleine Gabriel gerade bettfertig, als seine Mutter hereinkommt. Er erzählt ihr, daß ihn aus dem Nebenhaus eine schwarze Frau anstarre. Mama sieht nach, doch da ist nur ein dunkles Fenster. Es gäbe keine schwarze Frau, sagt sie und Gabriel solle jetzt schlafen. Als sie das Zimmer verlassen hat, murmelt Gabriel trotzig vor sich hin, daß ihn wohl eine schwarze Frau angestarrt habe, eine Afroamerikanerin.
Szenenwechsel. Doktor Judd sitzt in seinem Büro und telefoniert mit Faraday, dem Leiter der gleichnamigen Klinik. Dieser erkundigt sich nach dem entflohenen Mädchen und Judd verspricht ihm, er werde Aura auf jeden Fall finden und in die Klinik zurückbringen.
Wieder zurück bei David. Der erhält gerade einen Anruf von Grace, was nun mit ihrem Treffen sei. David sagt ab, er habe ein Mädchen im Haus, um das er sich kümmern müsse. Giftig wünscht Grace ihm viel Spaß damit und bevor David die näheren Umstände genauer erklären kann, legt sie auf. Etwas später wird David durch ein Geräusch geweckt. Es ist Aura, die sich gerade im Badezimmer über die Schüssel beugt und ausgiebig kotzt. David sieht’s mit Verwunderung aber langsam scheint ihm ein Licht aufzugehen.
Am nächsten Tag bespricht er die Ereignisse mit seinem Kollegen Arnie. Dieser weiß sofort Bescheid: Aura ist eindeutig magersüchtig.

„Ich bin Arnie, der Nerd, und ich hab den vollen Durchblick.“
Er erzählt David von seinem Discovery-Channel Wissen. Es gäbe viele Magersüchtige, meistens sei das auf ein Probem mit der Mutter zurückzuführen. Ob David schon mit Aura Sex hatte, will er wissen. David entrüstet sich, Aura sei doch noch ein Kind (naja, mit sechzehn eigentlich nicht mehr so recht und David ist auch erst geschätzte Anfang bis Mitte zwanzig, also braucht er uns eigentlich nicht den alten Sack vorspielen) und nein, er habe es nicht mit ihr getrieben. Typisch, merkt Arnie an, Magersüchtige hätten Angst vor Sex. Sie täten alles, um kindlich zu bleiben. Wenn Aura ihm heute morgen gesagt hätte, sie würde sich selbst was kochen und essen, spiele sie ihm mit Sicherheit etwas vor. Darin seien Magersüchtige geradezu Meister, im Täuschen ihrer Umwelt.
Währenddessen sind wir wieder bei Gabriel. Er frönt gerade seinem Hobby: Schmetterlinge beobachten und bestimmen. Einer der Schmetterlinge fliegt an das Fenster des Nachbarhauses und wird dort unvermittelt von einem Gecko geschnappt. Gabriel ist neugierig geworden und will sich den Gecko mal ansehen oder einfangen. Er klettert über den Zaun zum Nachbargrundstück und schiebt das Fenster hoch. Scheinbar ohne Gewissensbisse steigt er in das Haus sein und erspäht bald den Gecko in einer Zimmerecke hoch oben an der Wand kleben. Gabriel baut sich aus einem Stuhl und einer Schachtel eine provisorische Leiter, steigt hinauf und streckt sich. Doch der Gecko watschelt seelenruhig außer Reichweite und es kommt, was kommen mußte: der wackelige Leiter-Turm stürzt um un Gabriel poltert zu Boden. Während er mit schmerzerfülltem Gesicht seine Knie reibt (geschieht dir Recht, du Balg!) wird seine Aufmerksamkeit von einem Gegenstand in der nun offenen Schachtel geweckt. Es ist das DSG und Gabriel nimmt es heraus um es sich näher anzusehen.
Jugend forscht: Wozu braucht man bloß sowas?
Noch während er damit herumspielt, fährt draussen der Mörder und Hausbesitzer vor. Gabriel legt sich selbst die Schlinge um den Hals und drückt auf einen der Knöpfe, doch nichts passiert; offenbar eine Art Kindersicherung oder schlicht fehlende Batterien.
Einschub: falls Argento damit gerechnet hat, der Zuschauer fiebert hier mit und sitzt „Nicht Gabriel, nicht!“ rufend im Kino bzw. vor dem TV hat er sich zumindest bei mir geschnitten. Die Rolle des Gabriel, die als Hommage auf Hitchcocks „Fenster zum Hof“ verstanden werden soll, ist denkbar schlecht gesetzt. Ein bebrillter, zunehmend nerviger Dreikäsehoch, dem seine Alten offenbar keine Manieren beigebracht haben, steigt mal eben in Nachbars Hütte ein und spielt mit Sachen rum, die ihn einen Scheißdreck angehen. Wenn er sich selbst erdrosselt hätte, ich hätte ihm keine Träne nachgeweint.
Der Hausherr kommt zwischenzeitlich zur Vordertür rein, was Gabriel vor Schreck ein kleines Tischchen umstoßen läßt. Schnell legt er das DSG wieder weg und schnappt sich den Gecko, der inzwischen nach unten gekrochen ist. Als der Hausherr/Mörder an der Zimmertür rüttelt, erschrickt Gabriel derart, daß er den armen Gecko in seiner Hand zerquetscht. Er schüttelt angewidert das tote Tier von sich und flüchtet schnell durchs Fenster nach draussen. Der Hausherr hat die Zimmertür zwischenzeitlich aufgerüttelt, aber er findet nur ein leeres Zimmer vor. Zwar herrscht ein ziemliches Durcheinander, vom Einbrecher aber keine Spur.
Abends fährt David nach Hause und denkt über Arnies Worte nach. Dabei fallen ihm mehr und mehr magersüchtige Frauen auf seinem Weg ins Auge, es scheint wirklich sehr viele davon zu geben (warum diese Szene und warum das gerade in Amerika ein schlechter Witz ist, dazu später mehr).
Später in Davids Haus. Aura hat gerade einen Alptraum, aus dem sie nach Luft schnappend erwacht. Aus dem Nebenzimmer hört sie grunzende Geräusche und geht nachsehen: es sind David und Grace, die es gerade wie die Karnickel miteinander treiben. Aura ist darob wohl etwas verstört, packt ihre Klamotten und läuft aus dem Haus. Das hat David aber mitbekommen und will sie zurückholen. Grace ist etwas angesäuert, auch als David von Auras angespannter Lage und ihren Problemen mit der Klinik berichtet. Trotzdem ist Grace der Meinung, Aura sei eine manipulative Psychopathin, woraufhin David sie nun ebenfalls sauer einfach zurückläßt und Aura suchen geht. Es dauert auch nicht lange, bis er sie findet und nachdem sich Aura für ihren Abgang entschuldigt hat, umarmen und küssen die beiden sich.
Am nächsten Morgen scheint alles eitel Sonnenschein. David geht zur Arbeit und läßt Aura etwas Geld da, damit diese auf dem Markt einkaufen und was kochen kann. Im Büro macht Arnie David dann auf etwas aufmerksam. Er hat sich die Videobänder der Nachrichten nochmal angesehen und dabei ist ihm aufgefallen, daß es immer geregnet hat, wenn der Kopfjäger zuschlug. Meist waren es sogar starke Regenfälle. David sieht zum Fenster hinaus: es regnet. Dann ruft Aura an. Sie sagt ihm, sie hätte auf dem Markt Doktor Judd getroffen und versucht, ihn abzuschütteln, doch er habe sie verfolgt. Dann kreischt sie nur noch „Lassen sie mich los!“ und die Verbindung wird unterbrochen. David eilt sofort los, wähnt er Aura doch in Gefahr.
Zuhause angekommen findet er Aura aber nicht vor. Stattdessen sitzt Grace im Wohnzimmer und erklärt ihm in aller Seelenruhe, sie habe die Faraday-Klinik angerufen und Aura gerade abholen lassen. David ist entsetzt und zieht mit der Bemerkung „Was bist du bloß für ein Mensch!“ ab um Aura zu befreien.
Dort ist Aura inzwischen bei Dr. Judd im Büro. Der offensichtlich mit einem Hang zum Okkulten ausgestattete Irrenarzt will, daß sich Aura an die Geschehnisse in der Mordnacht erinnert. Er will, daß sie sich mit der Vergangenheit auseinandersetzt und ihr dabei helfend zur Seite stehen. Obwohl Aura ihm sagt, er habe kein Interesse an ihr sondern wolle was anderes, besteht der Doc aber auf seiner Sorge und will nur, daß es ihr wieder gut geht. „Im Kopf eines jeden Menschen steckt seine Seele, die jedem anderen Menschen stets ein Rätsel bleiben wird“, salbadert der Herr Doktor und verabreicht Aura spezielle Beeren, die wie eine Droge wirken. Alles weigern seitens Aura hilft nichts, und sie beginnt sich zumindest teilweise zu erinnern.

Aura erinnert sich und der Doktor hat Visionen (sollte mal zum Arzt gehen, der Mann)
Bezüglich der Mordnacht kommen keine neuen Erkenntnisse ans Licht aber wenigstens erinnert sich Aura, daß Dr. Judd ein Verhältnis mit ihrer Mutter hatte. Als Aura schließlich zusammenbricht, läßt sie der Doc auf ein Zimmer schaffen. Dort wird sie festgeschnallt und, obwohl sie sich verzweifelt wehrt, unter Beruhigungsmittel gesetzt.
Zwischenzeitlich ist auch David in der Klinik angekommen und erkundigt sich an der Rezeption nach Aura. Die Schwester bedauert, sie kann keine Auskunft geben und im Übrigen sei die Besuchszeit auch schon vorbei. David gibt scheinbar auf, geht aber hinter einer Säule der Empfangshalle in Deckung und als die Schwester kurz abgelenkt ist, schlüpft er durch eine Tür in den Zimmertrakt.
Doch auch der Mörder ist bereits hier. Er hat sich mit einem Arztkittel getarnt und klingelt nun an der Station, in der auch Aura liegt, an der Tür. Ein Pfleger schaut durchs Guckloch, sieht den Arztkittel und öffnet. Dummer Fehler, der Mann wird auf der Stelle getötet. Doch er war nur Kollateralschaden, der Mörder ist wegen jemand anders hier.
Zwischenzeitlich ist Schwester Hilda fertig bei Aura und sie will die Station wieder verlassen. Wir sehen sie auf die Tür zugehen und innehalten, offensichtlich hat sie ihre Schlüssel irgendwo verlegt. Entnervt dreht sie sich um und blickt dem Mörder genau ins Auge, der sie erstmal niederschlägt und dann in das Zimmer eines Patienten verschleppt, um sein Kopf-ab-Werk zu beginnen.
Aura hat sich währenddessen von ihren Gurten befreit und zieht sich, durch die Beruhigungsmittel noch leicht betäubt, ihre Sachen an. Sie klaubt den Schlüsselbund, den sie Schwester Hilda stibitzt hat, auf und verläßt ihr Zimmer. Im selben Moment ertönt ein Alarm.
Der Mörder ist inzwischen damit fertig, Hilda den Kopf abzutrennen und packt diesen in seine Tasche. Der die ganze Zeit im Zimmer anwesende Patient, natürlich ein Irrer, ist offenbar froh, daß es ihn nicht erwischt hat und winkt dem Mörder zum Abschied.
„Oh, sie müssen schon gehen? Schaun’ sie mal wieder rein, denn etwas Charme muß sein…“
Aura läuft gerade immer noch leicht betäubt Richtung Ausgang, als sie von David abgefangen wird. Sie ist noch nicht ganz da und erzählt David, man wolle sie vergiften. David will gleich mit ihr abhauen (glücklicherweise hat sie ja den Schlüsselbund von Schwester Hilda geklaut), aber vorher nochmal nachsehen, was der Alarm zu bedeuten hat. Als er nachsieht findet er in einem Zimmer die Leiche des Pflegers. Auch die in den Gang laufende Blutspur von Schwester Hilda bleibt ihm nicht verborgen. Eine Insassin bezichtigt David des Mordes und ruft dauernd „Er war’s!“. David wird’s nun zu viel, er schnappt sich Aura und die beiden fliehen nach draussen in den strömenden Regen. Sie verlassen mit Davids Wagen den Parkplatz, doch sie sind nicht alleine. Eine schwarze Limousine, genauso eine wie die, die der Mörder fährt, folgt ihnen in einigem Abstand.
Bei David zuhause sehen sie im Fernseher bereits die Nachrichten von den Toten in der Klinik. Aura erkennt die tote Schwester als „ihre“ Pflegerin und Assistentin von Dr. Judd und gibt sich die Schuld, aber David beruhigt sie: sie sei keine Mörderin, höchstens eine Diebin. Während sie sprechen, werden sie draussen vom Mörder beobachtet, der aber zumindest für den Moment beschliesst, nicht einzugreifen. David betrachtet derweil Hildas Schlüsselbund genauer und findet auf der Rückseite die Aufschrift „Marigold“. Das sagt ihm was, eine Firma die Lagerräume vermietet. Man beschließt, sich dort mal morgen umzusehen.
Etwas später sieht Gabriel seinen Nachbarn nach Hause kommen. Die schwarzbehandschuhte Hand packt das DSG in die Schublade eines Schreibtischs und räumt die Tasche weg. Danach verläßt er das Zimmer. Gabriel hat aufgepasst und sich alles gemerkt.
Am nächsten Tag durchforsten David und Aura Hildas Lagerraum. Sie haben es eilig, schließlich könnte die Polizei auch dahinterkommen und hier bald auftauchen. Es dauert auch nicht lange, bis draussen ein Streifenwagen vorbeifährt, allerdings eher zufällig. David missdeutet das aber und die beiden geben, nachdem Aura noch ein paar Dinge zusammengeklaubt hat, Fersengeld.
Wieder bei David sehen sie die Sachen nochmal durch und stoßen dabei auf ein Foto. Es ist der Beweis, daß sich die Opfer des Kopfjägers untereinander gekannt haben müssen.

v.l.n.r.: Hilda Volkman, eine Unbekannte, Doktor Lloyd, Georgia Jackson und Linda Quirk
Nachdem drei Leute auf diesem Foto schon tot sind beschliessen sie, Linda, die vierte Frau, ausfindig zu machen um sie zu warnen.
Linda ist derweil in ihrem Haus und spricht gerade mit ihrer Lebensgefährtin Alice. Ihr ist nicht entgangen, daß einige ihrer ehemaligen Kolleginnen zwischenzeitlich tot sind und sie befürchtet nun, die nächste zu sein. Sie habe damals mit den anderen an einem Projekt gearbeitet, sagt sie, das mit Elektroschocks zu tun hatte. Wahrscheinlich sei der Mörder ein ehemaliger Patient, der sich nun rächen wolle. Da klingelt das Telefon – Alice geht ran. Es ist David, der wissen will, ob Linda Quirk hier wohne und er sie dringend sprechen müsse. Alice sagt nichts weiter und legt auf, glauben sie und Linda doch, das war eben der Mörder. David versucht es nochmals, doch nun hebt niemand mehr ab. Macht aber nichts, im Telefonbuch steht ja eine Adresse und so fährt er mit Aura dorthin.
Als sie dort eintreffen, sehen sie eine Asiatin im Vorgarten, die bei ihrem Anblick sofort die Flucht ergreift. David sprintet hinter ihr her und kann sie stellen, doch es wird ihm auch gleich klar, daß das nicht Linda sein kann. In diesem Moment hupt Aura, die im Wagen gewartet hatte und David wetzt wieder nach vorne. Er sieht gerade noch Linda in einem roten Wagen davonfahren und nimmt mit Aura die Verfolgung auf. Zunächst biegen sie falsch ab, drehen aber nach einer Weile, Auras Gefühl folgend, um und fahren den Freeway wieder zurück, als Aura plötzlich den roten Wagen auf dem Parkplatz eines Motels erspäht. Die beiden quartieren sich im Motel ein, Zimmer mit Blick auf den Parkplatz und Lindas Auto.
Linda ruft derweil Alice an. Sie sei in Gefahr, sagt sie und rät ihr, schnellstens das Haus zu verlassen und zu ihr zu kommen. Alice glaubt zwar nicht an unmittelbare Gefährdung, stimmt aber schließlich zu und läßt sich von Linda die Adresse des Motels samt Zimmernummer geben, die sie auf einem Zettel notiert (selten dumme Nuß, kann sich nicht mal drei Worte und eine Zahl merken…). Alice geht kurz ins andere Zimmer um ein paar Sachen zusammenzupacken. Als sie wiederkommt und den Zettel mitnehmen will, ist dieser verschwunden. Darüber ist sie zwar irritiert, aber nicht beunruhigt und sucht den Zettel, den sie schließlich am Boden vor dem Bett findet. Sie will ihn aufheben – doch der Mörder ist bereits hinter ihr tötet sie.
Im Motel überlegt David derweil, wann der Mörder wohl zuschlagen werde und wie man Linda am besten schützen könne. Sein Blick streift dabei eher zufällig die Sprinkleranlage des Motelzimmers. Aura ist derweil unter der Dusche und David kommt hinzu. Sie will aber nicht, daß er näher kommt, schließlich könne er nass werden, wie sie ihm mit süffisantem Grinsen, hinter dem Duschvorhang hervorlugend, erläutert. Plötzlich kommt David ein Gedanke: wenn es gerade nicht regnet, der Mörder aber trotzdem aktiv ist, könnte er dann nicht selbst für Regen sorgen? Er verläßt schnell das Zimmer auf der Suche nach Lindas Unterkunft.
Bei der ist derweil der Mörder eingedrungen und hat sie niedergeschlagen. Um wieder in Stimmung zu kommen, zündet er etwas Zeitungspapier an und hält es unter die Sprinkleranlage, die auch sofort losgeht. Er schleppt Linda in den Wasserstrahl, packt sein DSG aus und schneidet ihr den Kopf ab. Die Sprinkleranlage hat mittlerweile Alarm ausgelöst und der Mörder nutzt das allgemeine Durcheinander zur Flucht. David findet schließlich Lindas Zimmer (das Wasser läuft unter der Tür durch) und stürmt hinein. Er findet Lindas Kopf, abgetrennt vom Körper. Sie kann ihm aber noch etwas mitteilen, bevor sie stirbt: „Lloyd“.
Wurde hier aus „Alien“ geklaut oder ist’s eine Referenz an die Talking Heads?
Bevor David das Zimmer wieder verläßt, erspäht er noch eine Tasche mit der Aufschrift „Saint Bartholomew“. Diesem Hinweis will er nachgehen.
Am nächsten Tag ist er in besagtem Krankenhaus und spricht mit einem der älteren Angestellten. Er zeigt ihm das Foto und der Mann erkennt Dr. Lloyd darauf wieder. Ein ehemals recht erfolgreicher Arzt, der dann aber zu tief in den Medikamentenschrank gegriffen habe. Seitdem wohne er im Rotlicht-Viertel und verdinge sich dort wohl als Kleinkrimineller. David bricht also in besagtes Viertel auf, um mit Dr. Lloyd zu sprechen.
Kurz darauf ist auch Captain Travis mit seinen Männern in dem Krankenhaus und spricht ebenfalls mit dem Angestellten; offenbar verfolgt die Polizei die gleichen Spuren nur eben etwas langsamer als David. Der Angestellte erzählt ihnen, vorhin habe schon mal ein Mann nach Dr. Lloyd gefragt und er habe ihn ins Rotlichtviertel geschickt.
David hat Lloyd in der Zwischenzeit gefunden und spricht ihn auf das Foto an. Der ehemalige Doc scheint aber wirklich etwas heruntergekommen. Er hat weder an dem Foto noch an Davids Horrorgeschichten vom unheimlichen Mörder Interesse und macht David unmißverständlich klar, er solle sich verpissen. David gibt ihm noch einen Zettel mit seiner Telefonnummer, falls der Doc doch noch mit ihm sprechen wolle.
Als Lloyd kurze Zeit später nach Hause kommt, findet er vor seiner Wohnungstür eine Puppe vor. Er ist etwas verwundert und bückt sich, um die Puppe aufzuheben, als er von hinten eins übergezogen bekommt. Der Mörder packt sein DSG aus, legt Lloyd die Schlinge um den Hals und betätigt den Knopf für den Motor. Doch diesmal funktioniert es nicht: die Drahtschlinge verfängt sich in Lloyds Halskette und würgt ihn zwar stark, schneidet ihm aber nicht den Kopf ab. Mißmutig löst der Mörder die Schlinge von Llyods Hals und schleift den nach Luft schnappenden Mann zum offenen Fahrstuhlschacht. Dort drapiert er ihn Kopf voran auf dem Boden und ruft den Aufzug. Lloyd ist wie gelähmt und kann nichts tun: der Aufzug trennt ihm sauber den Kopf ab.

Lloyd wartet darauf, guillotiniert zu werden.
Später in der Nacht trifft die Polizei am Ort des Geschehens ein. Der Hausverwalter, der über die Verkommenheit des Viertels schimpft, ist ob des Vorfalls entsetzt. Da informiert ein Polizist den Captain, daß in der Tasche des Toten ein Zettel mit einem Namen und einer Telefonnummer gefunden wurde.
Noch etwas später, bei David zuhause. Aura und David schlafen, im gleichen Zimmer aber in getrennten Betten. Plötzlich hört David, wie jemand leise spricht. Er öffnet ein Auge und sieht Dr. Judd, der sich gerade über Aura gebeugt hat und auf diese einredet, sie solle mit ihm kommen. Aura wehrt sich aber und schon ist auch David auf den Beinen und liefert sich einen Kampf mit dem Doc. Plötzlich kommen Sirenen und Blaulicht näher, was den Doc veranlasst von David abzulassen und zu flüchten; David hinter ihm her. Judd setzt sich in seine schwarze Limousine und fährt davon. Doch er gerät an eine Straßensperre, macht einen Fahrfehler und knallt voll gegen ein stehendes Fahrzeug. Die Polizei ist schnell da und hat ihn umringt. Doch der Doc ist ob seiner Verletzungen bereits im Sterben begriffen. Die durch den Unfall aufgesprungene Kofferraumklappe gibt den Polizisten den entscheidenden Hinweis, hier einen Haupttreffer gelandet zu haben.
Das gibt dem Begriff „Headhunter“ tatsächlich eine ganz andere Bedeutung…
David, der inzwischen auch an der Unfallstelle angekommen ist, sieht dies ebenfalls. Da nun alles zu einem guten Ende gekommen scheint, kehrt er nach Hause zurück, um Aura die frohe Nachricht zu überbringen. Doch die ist nicht mehr da, statdessen findet er einen Zettel vor auf dem folgendes steht: „Dear David, I’ve gone to join my mother. Please forgive me. I’ll love you forever. Aura“. David schwant nichts Gutes und er hastet hinaus: tatsächlich, am Ufer des Sees findet er Auras Nachthemd. Davon ausgehend, daß sie sich ertränken will (oder schon hat), springt er ins nächtliche Wasser um sie zu retten. Doch alle Anstrengung ist vergebens, Aura bleibt in den Tiefen des Sees verschwunden. Bei seinen Rettungsversuchen übernimmt sich David derart selbst, daß er im Folgenden ins Krankenhaus eingeliefert wird.
Einschub: ein kleines plothole. Ich erklär mir das aber so: die Polizei hatte bei Lloyd ja Davids Name und Nummer (und damit seine Adresse) gefunden. Sie wollten ohnehin zu ihm, Judd kam ihnen mehr oder weniger nur dazwischen. Irgendwie sind sie wohl dann weiter zu David, haben ihn im See nach Aura rufen hören und den dann mittlerweile entkräfteten und unterkühlten David aus dem Wasser gezogen.
Im Krankenhaus bekommt David nur am Rande mit, wie Grace die Nachrichten verliest und verkündet, der Fall um den Kopfjäger sei nun aufgeklärt und es kehre wieder Ruhe ein.
Einige Zeit später; vermutlich Tage oder eher Wochen. David schlurcht auf der Straße herum und ruft von einer Telefonzelle aus Grace an. Er bittet sie, ihm ein Rezept zu beschaffen; er brauche dringend was. So wie es aussieht, ist David wieder zum Junkie mutiert, ob nun der Verlust von Aura oder das ihn mit Medikamenten vollstopfende Krankenhaus daran schuld ist, bleibt offen. Grace sagt widerwillig zu und etwas später sehen wir David, wie er sich in einer Apotheke Medikamente besorgt. Als er gerade beim Hinausgehen ist, fällt einem Angestellten auf, daß das Rezept gefälscht ist und er sprintet hinterher und will vor der Tür von David die Pillen wiederhaben. Dieser erklärt ihm, daß der Apotheker ihn mal am Arsch lecken könne, woraufhin der Weißkittel David kräftig eine aufs Maul zündet und ihm die Medikamente wieder abnimmt (die haben vielleicht Sitten in Juh Ess Ey…). David sitzt nun fertig vor der Apotheke und ist dem Spott und der Verachtung der vorbeilaufenden Passanten ausgesetzt, die ihm alle möglichen Beleidigungen an den Kopf werfen. Plötzlich sieht er in der Menge Auras Armreif und ist sofort wieder auf den Beinen. Er sieht nur eine Gestalt im dunklen Mantel in der Menge verschwinden und nimmt die Verfolgung auf.
Etwas später ist er in einer ruhigeren Vorstadtgegend gelandet. Er trifft einen kleinen Jungen und fragt ihn, ob er ein Mädchen in einem dunklen Mantel gesehen habe. Der Junge, es ist Gabriel, verneint zunächst aber nachdem David ihm versichert, ein sehr guter Freund des Mädchens zu sein, deutet Gabriel auf das Nachbarhaus. David klopft und jemand späht durch ein Sichtgitter heraus. Es ist aber nicht Aura und David entschuldigt sich für die Verwechslung. Dennoch mag er noch nicht so recht aufgeben und erfrischt sich in einer vor dem Haus stehenden Regentonne kurz. Da – in einer Wasserspiegelung – erkennt er ein vertrautes Gesicht am Fenster im oberen Stockwerk doch als er sich herumdreht, ist die Gestalt verschwunden. Diesmal ist er sich sicher: das war Aura. Also steigt er, genauso wie Gabriel ein paar Wochen vor ihm, durchs Erdgeschoßfenster in das Haus ein. Er schleicht die Treppe hinauf, stößt dabei aber gegen eine Vase. Obwohl er sie auffängt, verursacht er aber dennoch ein Geräusch, was unten jemanden mit schwarzen Handschuhen aufhorchen läßt.
David dringt derweil in das Zimmer ein, in dem er Aura vermutet. Doch er findet nur ein Labyrinth aus riesigen weißen Sticktüchern vor, auf denen der Name Nicholas eingestickt ist. David arbeitet sich durch die Tücher des, wie er nun erkennt, Kinderzimmers, als plötzlich der Mörder genau vor ihm steht. Er zieht David mit einer Keule eins über und schleppt ihn in den Keller, wo er ihn ankettet.
Als David wieder aus seiner Ohnmacht aufwacht, findet er seinen Kopf in Auras Schoß wieder.

Die Helden sind wieder vereint.
„Aura, ich hab gewusst, daß ich dich wiedersehen würde“, freut er sich. „Ich wußte auch, daß ich dich wiedersehen würde“, gibt Aura äußerst geistreich zurück. Aura klärt David auf, wer der Mörder sei. David hat sich bei seinem Anblick sowas schon gedacht, nur das Warum erschließt sich ihm nicht. Da muß auch Aura, trotz besserer Erinnerung an die Vergangenheit, passen. Sie sichert aber zunächst einmal ihren Kellerkäfig mit der Kette etwas ab, damit der Mörder nicht so leicht reinkommen kann.
Gabriel ist in der Zwischenzeit auch wieder in die Bude des Mörders eingestiegen (herrgottnochmal, kann der Typ eigentlich sein Fenster nicht verriegeln oder was?) und geht zu der Schublade, die er sich gemerkt hat. Er öffnet sie und zieht das DSG hervor. Wir wissen nicht, warum er das tut oder was ihn antreibt, darüber gibt der Film keine Auskunft.
Der Mörder hingegen will auch von dem DSG Gebrauch machen und kommt, um es zu holen. Gabriel kann sich gerade noch im Schrank verstecken, als der Mörder das Zimmer betritt. Er findet sein DSG nicht und ist darüber recht wütend, sodaß er gleich mal ein paar Möbel zerschmeisst. Darüber erschreckt sich Gabriel und macht im Schrank ein leises Geräusch, gerade als der Mörder das Zimmer wieder verlassen wollte. Nun ist dieser aufmerksam geworden und will den Schrank öffnen, doch das geht nicht; er scheint von innen verschlossen. Kein Problem für den Mörder, der sich einen Schürhaken holt und damit im Türspalt des Schrankes herumstochert, vielleicht trifft er ja was. Nachdem ihm klar ist, daß igrendjemand sich im Schrank versteckt, beginnt er mit dem Schürhaken das Türholz zu zerschlagen. Doch er wird unterbrochen: im Keller ruft David lautstark um Hilfe. Mit einem giftigen Blick auf den Schrank verschwindet der Mörder nach unten.
Unten im Keller erkennt er, daß er die Gittertür nicht öffnen kann, was ihn noch sauerer macht. Nach mehrmaligem Rütteln gibt schließlich ein Stützpfeiler nach, reißt ein Loch in die Kellerdecke und der Mörder kann in den Gitterkäfig eindringen. David stellt sich heldenhaft schützend vor Aura und will wissen, warum der Mörder all diese Leute getötet hat. Dieser erzählt ihm schließlich seine Geschichte, die sich um eine stürmische Regennacht, ein enthauptetes Baby und eine Elektroschocktherapie dreht. Das Motiv ist nun klar: Rache.
Im Loch über der Decke steht Gabriel und hört die Geschichte mit an. Er ist aus dem Schrank rausgekommen und steht nun im Zimmer, das genau über dem Keller liegt. Als der Mörder nun drohend auf David zugeht, beschließt Gabriel zu handeln. Er zielt kurz, drückt den Auslöseknopf und wirft das DSG hinunter; die Schlinge zieht sich um den Hals des Mörders und trennt ihm schließlich den Kopf ab. Gabriel beobachtet dies stumm und teilnahmslos.
Etwas später ist die Polizei da, auch die Presse. Aura wird sofort bedrängt, als sie das Haus verläßt, doch der Captain scheucht die Meute weg; er hat auch einige Fragen. Aber Aura scheint immer noch recht verdattert zu sein, eine zusammenhängende Antwort bekommt er jedenfalls nicht. Der Einzige, den sie überhaupt richtig wahrnimmt ist David, dem sie in die Arme fällt.
Geschafft! Happy End, das Pärchen darf zusammensein (nach Profondo Rosso übrigens erst zum zweiten Mal, daß bei Argento eine Liebesgeschichte positiv endet).
Der Alptraum ist endgültig vorbei.
Ende.
„Trauma“ war Argentos erste komplett amerikanische Produktion, und das merkt man dem Streifen streckenweise auch deutlich an, vor allen Dingen in der Erzählweise. Diese ist, typisch amerikanisch, wesentlich gradliniger als die europäischen Werke des Regisseurs. Dies brachte Argento viel Häme und Kritik ein, hervortretend der Vorwurf, zu viele Konventionen an den amerikanischen Mainstream gemacht zu haben. Das ist einerseits nicht ganz unrichtig, andererseits gibt es an dem Film zumindest vom technischen Standpunkt, bis auf Kleinigkeiten, nichts zu meckern. Die gerade bei Darios Filmen wichtigen Spezialeffekte wurden von FX-Guru Tom Savini in Szene gesetzt und sind auf hohem Niveau, sieht man mal vom deutlich sichtbaren Latex-Gummikopf des ersten Mordopfers ab. Auch hat Argento einiges an Bezügen zu seinem Vorbild Alfred Hitchock eingebaut, was gerade bei dem Amis gut ankommen sollte. So ist die Eröffnungsszene mit Auras Selbstmordabsicht eine Referenz an „Vertigo“ und Gabriels Beobachtungen des bösen Nachbarn erinnern nicht von ungefähr an „Fenster zum Hof“.
Auch in der Story hat man sich um Tiefe und Glaubwürdigkeit bemüht. Abgesehen von den fast unvermeidlichen Psychosen und Traumata aus Kindheitserinnerung, die auch hier wieder eingebaut werden, ist das zentrale Thema diesmal die Anorexie der Titelfigur. Das Bemühen, dieses gesellschaftliche Phänomen ins öffentliche Licht zu rücken und damit Aufmerksamkeit zu erregen und zur Debatte anzustiften kommt nicht von ungefähr und hat einen realen, traurigen Hintergrund. Inspiriert wurde die Darstellung von Anna Nicolodi, Darias Tochter und Asias Halbschwester, die tatsächlich an Magersucht litt. Sie verstarb kurz nach Veröffentlichung des Films, allerdings bei einem Rollerunfall. Im Film selbst ist sie auch kurz zu sehen, und zwar als Tänzerin der Reggaeband während der Schlußcredits. Obwohl die meisten Amerikaner wohl eher an Fettsucht leiden dürften, ist das Thema Anorexie nach wie vor im öffentlichen Fokus, nicht zuletzt durch die zweifelhaften Vorbilder der Modeindustrie und sogenannter Stardesigner, die ihre Klamotten für wandelnde Kleiderständer zu entwerfen scheinen und damit suggerieren, superschlank sei gesund. Schlank ja, mager aber definitiv nicht.
Die Geschichte in ihrer freudianischen Tiefe dominiert hier klar vor den Spezialeffekten und heraus kam ein für Darios Verhältnisse erstaunlich unblutiger Psychokrimi, der zwar mit den üblichen Giallo-Zutaten aufwarten kann (Blanke Brüste, schwarze Handschuhe, Point-of-View Kamera), aber ansonsten doch eher mit dem klassischen Giallo bricht, ist er doch nicht so „rough“ wie die Vorgänger. Von daher ist die Bezeichnung Krimi hier tatsächlich eher angebracht. Einziger Kritikpunkt, zumindest für mich, bleibt in dieser Story die Figur des Gabriel, gespielt als ein klassischer Dreikäsehoch-Nerd mit seltsamen Hobbies und Umgangsformen. Argento selbst hält aber die Kinder in seinen Filmen im allgemeinen für die Klügeren, wie er in einem Interview sagt: „Kinder sind rein, von der Gesellschaft noch nicht korrumpiert, sind noch nicht mit Kultur zugedröhnt; sie sind frei. Die Kindheit ist die Zeit der Freiheit, auch die Freiheit der Phantasie. Kinder sind auch klüger, sie verstehen die Welt besser. In meinen Filmen sind die Kinder immer klüger als die Erwachsenen, die Erwachsenen verstehen gar nichts, schauen Sie sich nur TRAUMA an.“ Wenn dies so, zumindest auf diesen Film, zutreffen würde, verhält sich Gabriel aber auch atypisch, insbesondere in der Szene, in der er das Drahtschlingengerät untersucht. Wie ein kluger Junge wirkt er dabei eher nicht. Daß ausgerechnet Gabriel dann am Ende den Mörder zur Strecke bringt, durch kaltblütiges und planvolles Vorgehen, erklärt Argento so: „Sie (die Kinder) begehen ein Verbrechen nicht von sich aus, sie werden dazu gebracht. Kinder können auch sehr grausam sein, aber diese Grausamkeit ist natürlich. Man könnte sagen, Erwachsene korrumpieren und instrumentalisieren kindliche Grausamkeit, sie lenken sie, das ist Erziehung.“ Ich denke eher nicht, daß Gabriels Mutter ihn zu seinen Taten erzogen hätte. Andererseits wird die Grausamkeit bestimmter Erziehungsmethoden durch die Figur von Adriana thematisiert; Aura ist ja ebenfalls ein Kind in diesem Kontext, wenn auch ein viel reiferes.
So läßt sich also feststellen, daß die Geschichte durchaus ihre Reize hat. Das finanzielle Desaster, in das der Film geriet (in den USA kam er nie in die Kinos und wurde in einer schlecht gekürzten Version auf dem Videomarkt schlicht verheizt) hat dieser tiefgängige und stellenweise sogar sensible Film nicht verdient.
Musikalisch korrespondiert der score mit den Bildern sehr harmonisch. Neben dem Titelscore „Aura“ bleibt besonders das von Laura Evan eingesungene „Ruby Rain“ sehr stark haften, das in seiner sanften Schönheit die Emotionalität der Szenen unterstreicht, insbesondere als David im nächtlichen, mondbeschienen See verzweifelt nach der ertrunken geglaubten Aura sucht. Argento wollte ursprünglich wieder seine Stammusiker von Goblin engagieren, aber die amerikanischen Produzenten wollten eine etwas „freundlichere“ Musik für das heimische Publikum und so wurde Pino Donaggio verpflichtet, der die orchestralen Klänge beisteuerte. Das hätte Simonetti sicherlich auch hinbekommen, aber Donaggio machte seine Sache ebenso sehr gut.
Bei den Schauspielern finden sich produktionsbedingt naturgemäß mehr Gesichter aus Übersee. Die männliche Hauptrolle des David wurde mit Christopher Rydell besetzt, der 1981 in „On golden pond“ mitspielte und damit einen recht beachtlichen Hauptrollen-Einstand ablieferte. Seinen bekanntesten Auftritt vor „Trauma“ lieferte er wohl 1985 in Jeff Kanew’s „Gotcha!“ ab, wo er den Part des Bob Jensen übernahm. Und wie es sich für einen guten amerikanischen Schauspieler gehört, hatte auch Rydell einen Gastauftritt im Star-Trek Franchise; 2002 in der Serie „Enterprise“ als außerirdischer Astronaut.
Für die damals 18jährige Asia Argento bezeichnete dieser Film ihre erste große Hauptrolle überhaupt und bedeutete gleichsam so etwas wie einen Durchbruch. Darios Tochter war mit ihrer Körpersprache und ihrem erfrischenden Anti-Hollywood Gesicht die ideale Besetzung für die innerlich zerrissene, fragile Figur der Aura. Asia, die ’86 ihren ersten Kinoauftritt als kleine Ingrid in Lamberto Bavas „Demoni 2“ hatte, hat mittlerweile eine erstaunliche Karriere gemacht und nicht nur in vielen Filmen völlig unterschiedlicher Stile mitgewirkt, sondern ist sogar selbst unter die Produzenten gegangen und hat auch schon eigene Regiearbeiten vorgelegt. In ihrer Vita finden sich Historien wie „Die Bartholomäusnacht“, „Les Miserables“ und „Marie Antoinette“ genauso wie Dramen a la „The heart is deceitful above all things“, „Une vielle maitresse“ oder dem fabelhaften „Scarlet Diva“. Neben Abstechern ins Actionkino wie in „XxX“ blieb sie dem Horrorgenre aber auch über die Jahre treu („Land of the dead“ z.B.), ebenso wie den Filmen ihres Vaters, von „La sindrome di Stendhal“ bis hin zu „La terza madre“.
Piper Laurie ist in der Rolle der Adriana Petrescu zu sehen. Die seinerzeit 61jährige Aktrice war und ist eine wandlungsfähige Darstellerin, die ihre Karriere 1950 an der Seite von Ronald Reagan in „Louisa“ startete, in zahlreichen TV-Produktionen mitwirkte (u.a. in „Twin Peaks“, „Emergency Room“ und der „Twilight Zone“) und 1986 einen Emmy einheimste für ihre Rolle der Annie im TV-Film „Promise“, in dem sie an der Seite von James Woods und James Garner spielte. Den Fans am bekanntesten dürfte ihre Rolle als Sissy Spaceks Mutter Margaret in de Palmas Schocker „Carrie“ sein, für den sogar für den Oscar nominiert wurde; neben nur sieben anderen Schauspielerinnen, für die eine Nominierung für einen Horrorfilm überhaupt ausgesprochen wurde.
In weiteren Rollen sehen wir Frederic Forrest als Dr. Judd, dessen Gesicht uns noch vertraut ist als Captain Jenko aus der „21 Jump Street“ oder aber, völlig gegensätzlich, als Jay „Chef“ Hicks aus Coppolas düsterem Epos „Apocalypse Now“. Auch Laura Johnson, die die Fernsehmoderatorin Grace mimt, kennen wir irgendwoher; richtig: als Terry Ranson spielte sie in 80 Folgen der TV-Schmonzette „Falcon Crest“ mit und taucht auch sonst recht häufig in Serien auf, wie z.B. in „Nash Bridges“, „JAG“ oder „Without a trace“.
James Russo, der hier den Captain Travis mimt, ist auch so ein vielgesehenes Seriengesicht, von „Miami Vice“ über „CSI“ bis hin zu „Numb3rs“ ist so ziemlich alles dabei, aber auch in vielen Filmen spielte der Mime mit. Mir persönlich ist er zuletzt im 2006 gedrehten „All in“ aufgefallen, der die Geschichte von „21“ vorwegnimmt, allerdings mit dem falschen Kartenspiel.
Nicht unerwähnt bleiben darf Brad Dourif als Dr. Lloyd. Der vielbeschäftigte Schauspieler taucht eigentlich überall mal auf, einen Überblick zu geben ist da eher schwer. Herauszuheben sind sicherlich seine filmischen Auftritte in „Dune“, „Blue Velvet“, „Mississippi Burning“ und „Lord of the Rings“. Im TV konnte man in „Miami Vice“, „Moonlightning“, „The X-Files“ und „Wild Palms“ ebenso sehen wie (natürlich) in Star Trek, als psychopathischen Crewman Lon Suder in „Voyager“. Auch seine Stimme ist recht bekannt, spricht er doch den „Chucky“ in den gleichnamigen Filmen im Original.
Zwei Gesichter fallen bei näherem Hinsehen noch auf (zumindest mir). Zum einen ist Darios Töchterlein Fiore ebenfalls wieder mit dabei (was das Ganze schon fast wie einen Familienausflug in die Staaten erscheinen läßt) in einer Nebenrolle als Rezeptionistin der Faraday-Klinik. Und zum anderen sehen wir Jacqueline Kim als Lindas lesbische Freundin Alice. Und wer ist diese Kim nun? Trekkies reicht ein Blick um zu wissen: das ist Sulu’s Tochter Demora aus „Star Trek: Generations“ von der Kirk ja sagte, es wäre nicht mehr die Enterprise, wenn kein Sulu am Steuer stehen würde.
Schlußbetrachtung
Es gibt über „Trauma“ nicht so viel zu sagen, wie über die anderen Argentofilme bis dato. Warum das so ist, liegt sicherlich in der Tatsache begründet, daß dieser Film in der Tat den Gesetzmäßigkeiten des mainstreams folgt und daher nicht an die teils außergewöhnlichen vorherigen Filme von Argento heranreicht. Obwohl nichts falsch gemacht wurde, ist vielleicht gerade das der Fehler. Man vermißt beim Betrachten einfach das Argentoeske, das Traumwandlerische, das Eigene. Die Bezüge zu den Künsten, die sonst so wichtig für Dario sind, fehlen hier fast völlig und somit ein wichtiger Indikator für die Filme des Italieners. Auch wenn sein nächster Streifen in diesem Punkt mehr als entschädigt, bleibt von „Trauma“ dennoch das Gefühl zurück, zwar einen guten Film gesehen zu haben, dem aber irgendwie ein Quentchen gefehlt hat; ein Quentchen, das man zwar nicht genau benennen kann, aber dennoch irgendwie vermißt.